Die Liegenschaft in der Berner Innenstadt ist Teil des zähringischen Stadtmusters und heutigen UNESCO-Weltkulturerbes. Eine kritische Orts- und Gebäudeanalyse führt zu einer differenzierten Erneuerungsstrategie. Das Vorderhaus gegen die Spitalgasse wird in seiner Struktur und im Ausdruck erhalten und in der Bedeutung als Haupthaus volumetrisch gestärkt. Rückwärtig werden auf der fünf Meter breiten und fünfzig Meter tiefen Parzelle anstelle der Gebäude aus den 1920/30er Jahren ein schlichter, moderner und zukunftsgerichteter Ersatzneubau erstellt.
Zwischen Vorder- und Hinterhaus bildet ein für die städtische Situation typischer Innenhof den Übergang, schafft räumliche Bezüge und gute Belichtung. Eine begrünte Vegetationswand prägt in diesem Innenhof die von allen Räumen einsehbare innere Schnittstelle und verleiht dem Ort eine unverkennbare Identität.
Ladenräume im Erd- und 1. Obergeschoss, Dienstleistungsräume im 2. und 3. sowie drei Wohnungen im 4. bis 6. Obergeschoss mit gegen den Hof terrassierten Aussenräumen bilden die urbane Nutzungsvielfalt.
Aufgrund der ausgeprägten städtischen Lage und trotz abgestufter Volumetrie ist die Gebäudeoberfläche relativ klein. Kern der Gebäudetechnik bildet eine effiziente Wärmerückgewinnung über Lüftungsgeräte. Raumtemperatur und Warmwasser werden primär mit einer Wärmepumpe/Kälteanlage erzeugt, sekundär mit Gas.
Spitalgasse 22, Bern
Immobiliengesellschaft Scholl AG, Familie Busato
Machbarkeitsstudie / Auswahlverfahren
2004–2007
2007–2009
Bürgi Schärer Architekten, Bern
Tschopp + Kohler Ingenieure, Bern
Institut Bau&Energie, Bern
David Bosshard Landschaftsarchitekten AG, Bern
Minergie
Alexander Gempeler, Bern